FGT - Fachgebietsbibliothek
OA 032

Fritz Leonhardt 1909-1999 Die Kunst des Konstruierens

  • Autor: Hrsg.: Joachim Kleinmanns / Christiane Weber
  • Quelle:

    Axel Menges
    Stuttgart / London

    ISBN-10: 3936681287
    ISBN-13: 978-3936681284

    Signatur: OA 032
    Inventar-Nr.: 2977
    Erfassungsdatum: 2013/04/22

  • Datum: 2009
  • 2009 wäre Fritz Leonhardt 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass präsentiert das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) an der Universität Karlsruhe, das seinen umfangreichen Nachlass verwahrt, die erste umfassende Retrospektive zum Werk des bekannten Bauingenieurs. Die beruflichen Anfänge Leonhardts, der an der Technischen Hochschule Stuttgart studiert und anschließend die USA bereist hatte, liegen bei der deutschen Autobahn, für die er 1938–41 die Rodenkirchener Hängebrücke entwarf. Hermann Gieslers Planungen für die »Hauptstadt der Bewegung« unterstützte Leonhardt mit der Kuppelkonstruktion eines neuen Münchner Hauptbahnhofs, der jedoch nie realisiert wurde. Sein Schaffen der Nachkriegszeit galt vor allem dem Stahl- und Spannbetonbau. Er verband wegweisende konstruktive Innovationen mit hohem gestalterischem Anspruch. Exemplarisch dafür steht der von ihm 1953/54 entworfene Stuttgarter Fernsehturm, der zahlreiche Nachfolger in aller Welt fand. Vor allem im Brückenbau gelangen Leonhardt bedeutende technische Neuerungen. Mit der Düsseldorfer Brückenfamilie entwarfen er und seine Mitarbeiter in den 1950er bis 1970er Jahren Schrägkabelbrücken von städtebaulich prägender Ästhetik, nach deren Vorbild das von ihm gegründete Büro Leonhardt, Andrä und Partner weitgespannte Brücken in aller Welt schuf. Als Tragwerksplaner war Leonhardt an den ersten deutschen Hochhäusern der Nachkriegszeit beteiligt. Im Zusammenwirken mit den jeweiligen Architekten entstanden die Seilnetzkonstruktionen des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung in Montreal 1967 und die Dächer der Olympiabauten in München 1972. Ganz wesentlich war für Leonhardt das Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Praxis. Sein in zahlreiche Sprachen übersetztes Buch Spannbeton für die Praxis (1955) und seine Vorlesungen über Massivbau (6 Bände, 1973–79) gelten noch heute als Standardwerke. Die Herausgeber des Werks arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiter am Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau. Joachim Kleinmanns ist Bauhistoriker und lehrt seit 1994 Denkmalpflege an der Universität Karlsruhe. Christiane Weber ist Architektin und Kunsthistorikerin. Kleinmanns