Eignung v.Bindemitteln aus d.Rauchgasentschwefelung zur Herstellung gipsgebundener Spanplatten nach dem Halbtrockenverfahren
Autor:
Hrsg. Frauenhofer Institut für Holzforschung
Quelle:
Selbstverlag
Braunschweig
ISBN-10: -
ISBN-13: -
Signatur: S 002
Inventar-Nr.: 1655
Erfassungsdatum: 1994/11/08
Datum:1988
Es wurden Rohgipse aus den in der Bundesrepublik Deutschland angewandten Verfahren der nassen Rauchgasentschwefelung bezogen und zu Bindemitteln aufbereitet. Deren Qualität wurde geprüft und es wurden hiermit im Halbtrockenverfahren nach Professor Kossatz unter Verwendung von vier Holzarten Gipsspanplatten hergestellt sowie deren Eigenschaften ermittelt. Verarbeitungsprobleme bei der Plattenherstellung, wie sie nach konventionellen Naßverfahren aufgrund des unterschiedlichen Wasseranspruchs der Bindemittel zu erwarten waren, traten nicht auf. Vielmehr lassen sich auch durch kleine Einstreumengen, also hohen Wasseranspruch, gekennzeichnete beta-Halbhydrate mit Wasser-Gips-Verhältnissen verarbeiten, wie sie in Naßverfahren nur bei alpha-Halbhydraten möglich sind. Die Prüfung der Bindemittel und der Platten ergab Eigenschaftswerte, die denjenigen von Naturgips entsprechen oder diese sogar übertreffen. Prozeßbedingte Schwankungen der Rohgipsqualität wirkten sich bei gleichem Kalzinierergebnis nicht signifikant auf die Platteneigenschaften aus. Die Vorteilhaftigkeit des Halbtrockenverfahrens für die Verwertung von Rohgips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen wurde damit nachgewiesen.